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Stadt Freilassing
 

"Café Lingua" ist Programm

Von Stephan Wrobel

„Die deutsche Sprache spielerisch lernen und üben in guter Atmosphäre.“ So lautet das Programm von Café Lingua in der Reichenhaller Straße. Ein Freiwilligencafé für Migranten und Flüchtlinge, die mittlerweile alle in Ausbildung oder Kursen sind. Doch jeder weiß, wie viel Übung es bedarf, um eine neue Sprache zu beherrschen! 

Dafür ist Café Lingua da. „Integration durch Spaß an Kommunikation“ – und das bei Kaffee oder Tee, sofern jemand das möchte! Ein Lern- und Spielcafe mit und für Zuwanderer und mit Deutschen, die sich dafür ehrenamtlich engagieren. Gesucht werden weitere Bürger aus Freilassing und Umgebung, die im Café Lingua beim Deutschlernen mit unterstützen. Die Nachfrage ist groß. 

„Wir stellen Café Lingua neu auf“, sagte Karin Niedermeyer bei der Teambesprechung Anfang März 2019 über den Migrationstreff. Das Team besteht aus einigen Deutschen, doch überwiegend aus Flüchtlingen zumeist aus Afghanistan. „Wir sind ein Team“, erklärte Quartiersmanager Michael Schweiger den Anwesenden in der Runde. „Damit alles gut funktioniert: Wer von euch kümmert sich um den Billardtisch und den Kicker?“ Dienstpläne werden jeweils für die Woche aufgestellt. „Wer kommt nächste Woche?“ Menschen werden als Teil des Teams zu Akteuren und gestalten das Café maßgeblich mit und übernehmen Verantwortung. Das Konzept lautet jetzt zusätzlich „Gemeinsam gestalten!“. 

Der Frühlingsmonat März brachte dem Freilassinger Sprachcafé und Spieletreff für Flüchtlinge auch in personeller Hinsicht einen Neustart. Zum Kernteam von Michael Schweiger und Karin Niedermeyer stießen Ilse Rothstein und Can Seiwert. Eine Anzahl Freiwillige gehören dazu, zum Beispiel kümmert sich Hassan Mahedi um die Cafeteria. 

Miteinander, füreinander und für Demokratie, darum geht es den Betreibern – ein gemeinsames Projekt der Stadt Freilassing und Startklar Soziale Arbeit. „Café Lingua ist kein Männertreff“, machte Can Seiwert deutlich. „Männer, Frauen und Kinder sind willkommen!“ Die Räume sind klar strukturiert in die drei Bereiche Lernraum, Cafeteria und Spielraum:

(1) Lernraum, Konversation. Hier kann man in Ruhe am „runden Tisch“ Deutsch lernen und die Sprache üben, zum Beispiel mit Ilse Rothstein. Der Raum wird außer vom Café Lingua noch von anderen Trägern zu bestimmten Zeiten für Beratungen oder zum Unterrichten genutzt.

(2) Die gemütliche Runde. Die Cafeteria von Café Lingua bietet bei Kaffee, Tee und Snacks Sitzgelegenheiten an einem großen Tisch, zum Plaudern und Deutsch reden, ebenso für Besprechungen. Für die Kinder liegen Spiele bereit. An der Wand steht ein Klavier – wer kann spielen? Hierher kommen zeitweise Vertreter des Jobcenters in Bad Reichenhall und beantworten persönlich die leistungsrechtlichen Fragen der Ratsuchenden, was am Telefon auf Grund der Sprachbarriere sonst viel schwieriger wäre. 

(3) „Wir sprechen Deutsch.“ Der dritte und größte Raum, ausgestattet mit einer Bühne und vielen Stühlen, ist nicht nur für Veranstaltungen gut, sondern überhaupt als Treffpunkt. Hier stehen Tischfußball (Kicker), Billardtisch und andere Freizeitspiele zur freien Verfügung. „Was möchtet ihr? Volleyball, Darts, Fußball oder Kicker-Turniere?“, fragte Michael Schweiger die oben erwähnte Teamrunde. „Wir möchten künftig mehr Angebote für Gruppenspiele machen!“ Anregungen sind willkommen. Angebote und Aktionen von außerhalb, wie vom Alpenverein, wurden ebenfalls erörtert.

Das kostenlose Freizeitangebot im Saal des Café Lingua nehmen junge Leuten gern an. Das ist keine „Spielhalle“ im herkömmlichen Sinne. Ein passender Name für den großen Versammlungsraum von Café Lingua wird noch gesucht. Hast du einen Vorschlag? 

Wo und wann du uns finden kannst. Offen für alle, Gäste herzlich willkommen:

Freilassing, WERK 71, Reichenhaller Straße 71 (das frühere Jugendheim)

Jeden Freitag von 15 Uhr bis 17:30 Uhr

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