Soziale Stadt
Die Stadt Freilassing wurde 2004 in das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" aufgenommen. Ziel war es der Abwärtsentwicklung sozial benachteiligter Stadtquartiere umfassend zu begegnen und die Lebenschancen der dort lebenden Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern. Im Unterschied zur "klassischen" Städtebauförderung stehen dabei nicht bauliche Fragen im Vordergrund, sondern soziale Belange und die Frage nach dem Funktionieren von Stadtteilen und Städten.
Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern im Sanierungsgebiet "Mitterfeld" wurde nicht nur ein Handlungskonzept erarbeitet, sondern in vielen Projekten gemeinsam das Viertel bunter, nachbarschaftlicher und lebenswerter gestaltet. Die Eigentümer der Wohnanlagen im Viertel wurden ebenfalls ins Boot geholt und kümmerten sich um Renovierungen.
Dreh- und Angelpunkt vor Ort wurde das KONTAKT-Bürgerzentrum/Mehrgenerationenhaus: Stadtteilbüro - - Treffpunkte für Kinder und Jugendliche – Mehrgenerationenhausprojekte - Beratungszentrum - Sprachkurse u.a.
In Freilassing wird im Rahmen dieses Förderprogramms weiter gearbeitet. Maßnahmen verschiedener Politikfelder, insbesondere der Städtebau-, Wohnungs-, Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, wurden auf Basis integrierter, mehrjähriger Handlungskonzepte vor Ort zu einer aktiven und integrativ wirkenden Stadtentwicklungspolitik gebündelt. Mittelfristiges Ziel ist die Schaffung eines Bürger/innenhauses in dem Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen vermittelt werden und so der soziale Verbund und die Motivation vor Ort gefördert werden.
Wie gut die Strukturen funktionieren, an denen viele Privatpersonen, Einrichtungen, Gremien, Unternehmen, Vereine und Organisationen mitgearbeitet haben, wurde 2013 unter Beweis gestellt. Teile der Stadt Freilassing wurden von einem katastrophalen, völlig überraschenden Hochwasser heimgesucht. Das Quartiersbüro aus dem Mitterfeld erkannte die Not, verlegte während der Katastrophe sein Büro und organisierte innerhalb kürzester Zeit eine gut funktionierende Unterstützungsstruktur gemeinsam mit den Betroffenen im WERK71. Auch während der sogenannten "Flüchtlingskrise" 2015 hatte das Quartiersmanagement koordinierend zur Bewältigung und weiteren Integration beigetragen.
Vom Problemviertel zur Nachbarschaft, die auch anderen Vierteln in der Notzeit zur Seite steht, wurde das Mitterfeld. Ein Quartier, dessen Strukturen sich in den vergangenen Jahrzehnten positiv weiter entwickelt haben und die sich nun gemeinsam mit der ganzen Stadt entwickeln können. Entsprechend ist das Mitterfeld Teil des integrierten Stadtentwicklungskonzepts „gemeinsam gestalten“ und weiterhin Standort des Bürgerzentrums KONTAKT.